Bildungsreise Berlin 2019

Die Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp hat den Verbund der Erzeuger erneuerbarer Energien e.V. vergangene Woche zu einer Bildungsreise nach Berlin eingeladen. 12 Mitglieder des VEEE folgten dem Ruf der Heidenheimer Wahlkreisabgeordneten, darunter auch der Fraktionsvorsitzende des B´90/Die Grünen im Kreistag Alb-Donau Dr. Robert Jungwirth, sowie Pius Kneer, B´90/Die Grünen Kreistagsmitglied Alb-Donau. Im Fokus der Bildungsreise standen natürlich die geschichtlichen Aspekte und Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt, aber auch die Aufgabenstellung der politischen Instanzen wie die des auswärtigen Amts, des Bundeskanzleramts oder des Bundestags.

 

Mit der Besichtigung des Bundeskanzleramtes, das sicherlich eines der beeindruckendsten Ereignisse am Tag der Anreise war, startete die Reisegruppe ihre Bildungsreise in Berlin. Der Zugang war nur unter strengsten Sicherheitsanforderungen möglich, da Frau Merkel ebenfalls im Gebäude war und zu dieser Stunde die am morgigen Tag stattfindende Kabinettsitzung vorbereitet wurde.

 

Am Mittwoch morgen brach die Reisegruppe zur ersten politisch orientierten Stadtrundfahrt auf. Auf der Agenda standen u. a. der Gendarmenmarkt, der Potsdamer Platz und das Regierungsviertel. Um 13 Uhr wurde der VEEE mit zwei weiteren Reisegruppen aus Baden-Württemberg im Reichstagsgebäude zu einer 1-stündigen Plenarsitzung empfangen. Dort hatten die Beteiligten die Möglichkeit, einen Blick hinter die politischen Kulissen des Bundestages zu werfen und sich ein Bild der alltäglichen Aufgaben der Abgeordneten zu machen.

 

Im Anschluss an eine abschließende und zugleich beeindruckende  Diskussionsrunde mit Frau Stumpp, verließen die 12 VEEE Mitglieder das Reichstagsgebäude gen Reichstag-Ufer, wo sie den „Tränenpalast“ in der ehemaligen Ausreisehalle der DDR, auf sich wirken lassen und den informationsreichen Tag ausklingen lassen konnten.

 

Am darauffolgenden Donnerstag ging es um 9 Uhr zur Gedenkstätte deutscher Widerstand in die Stauffenbergstraße. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist ein Denkmal und eine Bildungsstätte zur Erinnerung an den gesamten deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die VEEE-Mitglieder hatten dort 2 Stunden Zeit bevor der zweite Teil der Stadtrundfahrt startete. 

 

Nach einer 2-stündigen Besichtigung der geschichtsträchtigen Metropole, traf man geschlossen um 13 Uhr im Berliner Fernsehturm am „Alex“ zum Mittagessen in 240m Höhe ein. Um 15 Uhr stand dann der letzte Termin des Tages auf der Agenda, das Auswärtige Amt.

 

Nach einem rund 5-minütigen Sicherheitscheck, der in jedem Regierungsgebäude Pflicht ist, konnte die Gruppe an Informationsgesprächen mit Mitarbeitern des Auswärtigen Amts teilnehmen und erfahren, in welchen Fällen das auswärtige Amt agieren muss. Um 16.30 Uhr war das Tagesprogramm beendet und der letzte Abend brach an. Um die Bildungsreise standesgemäß ausklingen zu lassen, besuchte man später noch zusammen ein politisches Kabarett. 

 

Am Abreisetag standen die VEEE-Mitglieder um 10 Uhr vor den Toren des Stasi-Museums, was die letzte Station der Reise war. Die Führung durch die alten Gebäude der Stasi erwies sich als sehr interessant und die Leute konnten viele Erkenntnisse aus den DDR-Zeiten mitnehmen. Beispielsweise, dass es neben 180.000 nebenberuflichen Stasi-Angestellten, 90.000 hauptberufliche gab, die durch ihre Anstellung jegliche Vorteile in der Gesellschaft ausnutzen konnten und zusätzlich das dreifache Einkommen eines Ingenieurs verzeichneten.

 

Alle Beteiligten genossen die interessante Bildungsreise nach Berlin in vollen Zügen und möchten sich auch an dieser Stelle nochmal ausdrücklich bei der Bundestagsabgeordneten Margit Stumpp für die Einladung bedanken.

Zu Besuch bei der Donau-Iller Bank Ehingen
Solarthermie-Projekt Stadtwerke Crailsheim

Der Verbund der Erzeuger erneuerbarer Energien (VEEE) aus Laichingen ist zu einer Exkursion zum Thema “Erneuerbare Energien” in Ehingen zu Gast gewesen. Der VEEE hat unter anderem den Neubau der Donau-Iller Bank besichtigt. 

Der stellvertretende Vorsitzende des VEEE, Hans Baumann, ermöglichte die Zusammenkunft in der Bank. Die hochmoderne sowie umweltfreundliche Gebäudetechnik und die regenerative Energieversorgung des neuen Bankgebäudes beeindruckte die Besucher von der Laichinger Alb ebenso wie die Schnell-Ladesäule für Elektrofahrzeuge, anhand eines BMW i3 vorgestellt, die sich auf dem Parkplatz befindet. Nach einem einstündigen Vortrag gesellten sich die Mitglieder in die Tagungsräume der Volksbank, in denen in entspannter Atmosphäre eine abschließende Diskussionsrunde über die aktuelle Energiepolitik stattfand.

Anschließend machte sich der VEEE auf den Weg zur zweiten und auch letzten Station der Exkursion, die bei der ebenfalls in Ehingen ansässigen Sailer GmbH erfolgte. Schriftführerin Silke Huber organisierte ein Treffen mit Geschäftsführer Roland Sailer, der den VEEE gegen 15.30 Uhr auf seinem Firmengelände empfing. Als Spezialist für energieeffiziente Warmwasser-Systeme stellte Sailer gleich zu Beginn seine individuellen Produktlösungen vor und erläuterte die technischen Aspekte seiner Anlagen. Des Weiteren beschrieb er die Unternehmensphilosophie sowie den Führungsstil der vergangenen Jahre und den daraus entstandenen Erfolg des Ehinger Unternehmens. Bei einem Rundgang zeigte Sailer den Besuchern die verschiedenen Geschäftsfelder und Abteilungen der Sailer GmbH, während er die Firmengeschichte chronologisch erzählte. Für die Mitglieder des VEEE gab es sogar Einblicke in die Forschung der Energiespeicherung, die im firmeneigenen Labor in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung betrieben wird. Nach der zweistündigen Firmenbesichtigung versammelte man sich wieder im Besucherraum, um die Exkursion bei Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen. Durch diese Exkursion wurde wiederum deutlich, dass sehr innovative Firmen und auch Kunden in der Region präsent sind, die neuen Techniken gegenüber sehr aufgeschlossen sind.

Ein Solarthermie-Projekt der Stadtwerke Crailsheim sowie Naturversorgungs-Projekte in Gaildorf hat jüngst der Verbund der Erzeuger erneuerbarer Energien e.V. (VEEE) mit Sitz in Laichingen besichtigt. Im Rahmen eines Tagesausflugs reisten 35 Interessenten mit dem Bus zunächst zur größten zusammenhängenden Solarthermieanlage Deutschlands bevor es zu den Naturspeicher-Lösungen der Naturspeicher GmbH nach Gaildorf ging. Im Fokus des Trips stand die Speichertechnik erneuerbarer Energien in Form von Wasser- oder Wärmespeichern.

In Crailsheim wurde die Gruppe vom Geschäftsführer der Stadtwerke, Jürgen Breit, in dessen Seminarräumlichkeiten begrüßt. Er erläuterte, welche Geschäftsfelder die Stadtwerke neben ihren eigentlichen Aufgaben noch abdecken. Ein sehr großes Handlungsfeld sei die Energieversorgung, die weit über die Stadtgrenzen hinaus gehe. Der technische Leiter erläuterte dann die thermische Erzeugungsanlagen, die mit einem Langzeitwärmespeicher im Wohngebiet Hirtenwiesen, das seit 2003 auf einem ehemaligen Konversionsgebiet im Westen Crailsheim steht, mit einer Solarthermieanlage ausgestattet ist. Diese ermöglicht es, 50 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs in dem Wohngebiet durch Solarwärme zu decken. Der Muschelnaturkalkspeicher befindet sich im Erdreich. Hier wird das durch die Sonne erwärmte Wasser mit 70 Grad Celsius in die Erde gepumpt, um den Muschelkalk zu erwärmen. In kälteren Tagen wird die Wärme dem Muschelkalk wieder entzogen. Ein weiterer vielversprechender Wert für die Zukunft sei dies, so sehe das auch die Naturspeicher GmbH, teilt der VEEE mit.

 

Zweite Station: ein Energie-Speicher-Projekt für die Energiewende, das aktuell bei der Stadt Gaildorf entsteht. Hier wird ein “Wasserbatteriespeicher” errichtet, erläuterte der projektleitende Ingenieur der Firma Naturspeicher GmbH. Errichtet werden vier Windräder, die auf einem “Wasserturm” in 40 Metern Höhe aufgestellt werden, die Nabenhöhe liegt bei 175 Metern. Die Rotoren haben einen Durchmesser von 132 Metern und sind mit einem 3,4 MW-Generator ausgestattet. Der gesamte Turm steht in einem so genannten Passivbecken, ein Außenbecken, das den größten Teil der Wassermenge aufnimmt. Das Talbecken, das sich 170 Meter tiefer befindet, ist naturnah gestaltet und hat auch die Aufgabe, als Regenrückhaltebecken für den vorbeifließenden Fluss Kocher, bei starkem Regen, Wasser aufzunehmen. Der VEEE besichtigte die Baustelle des ersten Naturstromspeichers in Verbindung eines Windparks. Bisher ist dort der Mast des Rotors zu sehen.

Und auch, wenn das Projekt noch nicht fertiggestellt ist, sei der Tagesausflug “von Innovation und dem Wind der Veränderung” geprägt gewesen.

VEEE-Vorsitzender Rolf Böhringer bedankte sich für die Darstellung und des Wissenstransfer bei den jeweiligen Repräsentanten. Ebenso bei Hans Baumann und Franz Gsodam sowie Elke Mangold, die dieses Events organisiert hatten. Er schloss mit den Worten des Dalai Lama: “Unser Planet ist unser einziges Zuhause, wo wollen wir hingehen, wenn wir ihn zerstören?”

Agrophotovoltaikanlage

Pressebericht der Schwäbischen Zeitung vom 31.07.19

 

Vergangenen Freitag machte der Verbund der Erzeuger erneuerbarer Energien e.V. eine Exkursion zur Agrophotovoltaikanlage der Hofgemeinschaft Herdwangen-Heggelbach, sowie zur Silphieenergie GmbH nach Ostrach. Pünktlich um 8 Uhr startete die 26-köpfige Gruppe ihre Besichtigungsfahrt in Merklingen. Nach 2 Stunden erreichte der VEEE die Hofgemeinschaft Heggelbach, welche aus einer Gemeinschaft von 6 Familien, die den Hof betreiben, besteht. 

 

Primäres Besichtigungsziel war hier zunächst einmal die Agrophotovoltaikanlage.

Unter Agrophotovoltaik versteht man die gleichzeitige Nutzung von solarer Energieerzeugung durch Photovoltaik und landwirtschaftlichem Ackerbau auf der selben Ackerfläche. 

Die Solarmodule der Agrophotovoltaikanlage sind etwa sechs Meter über der Ackerfläche aufgeständert. Somit ergibt sich eine Durchfahrtshöhe von 5m. Die installierte Leistung von 194,4 kWp kann jährlich 62 Haushalte (4 Personen, ca. 4000 kWh Stromverbrauch) versorgen. Große Abstände zwischen den Modulreihen ermöglichen, dass die Nutzpflanzen darunter mindestens 60 % der photosynthetisch aktiven Strahlung erhalten. Außerdem wurden Bifaziale PV-Module verbaut. 

 

Im Anschluss folgte ein Rundgang über den Hof. Der Hof wird seit über 30 Jahren gemeinschaftlich bewirtschaftet. Zu Beginn haben sich drei junge Familien zusammengetan und den Hof gekauft, um hier gemeinsam biologisch zu wirtschaften und davon zu leben. Inzwischen sind es 6 Familien und 12 Verantwortliche, die sich um den Gemüseanbau, den Kuh- und den Schweinestall kümmern. Außerdem betreibt die Hofgemeinschaft eine Käserei. Die Hofkäserei Heggelbach ist eine der Ältesten in Baden Württemberg. Aufgebaut wurde sie gleich in den Anfängen der Hofgemeinschaft von Mitbegründer Rolf Raneburger. Seit über dreißig Jahren wird hier auf traditionelle Art die hofeigene Demeter Milch zu köstlichen Käsen verarbeitet.

 

Nach einem 90-minütigen Aufenthalt in Heggelbach machte sich der VEEE auf den Weg nach Ostrach, wo man erst zum Mittagessen einkehrte und gegen 14 Uhr die Silphieenergie GmbH und deren Biogasanlage in Hahnennest besichtigte.

Das kleine Dorf Hahnennest hat ca. 40 Einwohner und liegt in der Nähe des Bodensees. 2011 haben die vier Betriebsleiter des Energieparks Georg Rauch, Thomas Metzler, Edwin König und Egon Kaltenbach gemeinsam eine Biogasanlage gebaut. Von Anfang an war es den Landwirten wichtig, einen ausgeglichen Substratmix zu haben, weshalb direkt mit dem Bau der Anlage auch die Suche nach Alternativen zum Mais begonnen hat. So wurde eine Idee von Ralf Brodmann, dem Schwager von Thomas Metzler, verfolgt. Er entdeckte die Silphie Pflanze bereits 2007 bei einem Kartenspiel. Eigens zur Saatgutzüchtung, zur Vermehrung und zum Vertrieb des Saatguts haben Thomas Metzler und Ralf Brodmann die Metzler & Brodmann Saaten GmbH gegründet. Das Silphien-Saatgut wird inklusive Anbaukonzept unter dem Markennamen Donau-Silphie verkauft. Mit Erfolg.

 

Um 15.30 traten die Mitglieder des VEEE die Heimeise an. Allerdings kam man noch am Solarpark Granheim, den die Alb-Naturenergie GmbH projektiert hat, vorbei. Diesen konnten die VEEE-Mitgleider auch noch kurz begutachten, bevor es zum Ausklang in den Gasthof Köhler nach Ehingen-Dächingen ging.